Fast nirgendwo in der Region Ostwürttemberg ist die Sinnlosigkeit des Krieges besser dokumentierbar als ausgerechnet in Oberkochen: 100 Jahre ist es her, dass deutsche Kriegsgefangene während des Ersten Weltkriegs die Quellfassung für die Wasserversorgung Oberkochens französischer Partnerstadt Dives-sur-Mer in der Normandie bauen mussten, während gleichzeitig u.a. französische Kriegsgefangene den Osterbuchstollen der LW Landeswasserversorgung und damit auch die Wasserversorgung des damaligen Dorfs Oberkochen bauten.
Entdeckt und historisch aufgearbeitet sowie dokumentiert wurde dies von Dietrich Bantel, Oberkochener Ehrenbürger und Ehrenvorsitzender des Heimatvereins, anlässlich eines Besuchs in Dives-sur-Mer.
Die kleine Sonderausstellung des Heimatvereins und der Stadt Oberkochen belegt anhand weniger Exponate, einigen 100 Jahre alten und wenigen aktuellen Fotos sowie Texten, wie aus den uralten Feinden Freunde geworden sind.
Familie Betzler
Auf diesem Foto ist die Familie Betzler (Wirt zum „Grünen Baum“) abgebildet. Das am Tisch sitzende alte Ehepaar sind die Großeltern des HVO-Mäzens Hans Betzler, der die Hans-Betzler-Stiftung ins Leben gerufen hat. Auf diesem Foto ist die Familie Betzler (Wirt zum „Grünen Baum“) abgebildet. Das am Tisch sitzende alte Ehepaar sind die Großeltern des HVO-Mäzens Hans Betzler, der die Hans-Betzler-Stiftung ins Leben gerufen hat. Um die Großeltern herum sind 1916 anlässlich eines Heimatbesuches von Sohn Paul Betzler (links außen mit Pickelhaube) alle 8 Kinder der Familie versammelt. Ganz rechts im Bild: Johann Paulo, genannt Hans. Nach ihm ist die Stiftung benannt. Beide Soldaten haben den Ersten Weltkrieg überlebt. |
Franz Weber mit Schwestern Ida Elmer und Marie Götz
„Grubwirt“ Franz Weber (1890 – 1959) mit Schwestern Ida Elmer und Maria Götz sowie den Eltern Franz und Katharina Weber geb. Hug. Franz Weber war ein leidenschaftlicher Bauer, der mit zäher, schwäbischer Hartnäckigkeit an der Scholle, an der Landwirtschaft und insbesondere an seinen Pferden hing. 1922 übernahm er Hof und Wirtschaft von seinen Eltern. |
Joseph Paul Fischer PX mit Frau Adelheid
J. P. Fischer (1891 - 1975), den man in Oberkochen den „Kriminaler“, vor allem aber den „PX“ nannte, war das älteste von 17 Kindern der Oberkochener Familie Johannes Fischer. Mit Kriegsausbruch 1914 wurde er einberufen und kam im Winter 1916/17 zum Gebirgsjägerbataillon. Bei einem Absturz in den Alpen zog er sich lebensgefährliche Kopfverletzungen sowie Arm- und Beinbrüche zu. Nach langem Lazarettaufenthalt trat er in Ravensburg seinen Dienst bei der Kriminalpolizei an. Nur sechs Jahre nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung zum Kriminal-Oberkommissar konnte er den Dienst wegen seiner Kopfverletzung nicht mehr ausüben und kehrte nach Eintritt in den Vorruhestand mit seiner Familie im Jahr 1927 wieder in seine Heimat Oberkochen zurück. |
König Wilhelm II mit JP Fischer
König Wilhelm II. von Württemberg (1848 – 1918) überreicht Joseph Paul Fischer die Goldene Verdienstmedaille. |
Frankreich 1914 Anton Wunderle, Julius Schaupp, Paul Fischer, Josef Weber, Karl Fischer, Hans Holz, Hans Gutknecht |
Josef und August Betzler
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