Gedenk- und Feldkreuze innerhalb und außerhalb Etters – Seite 2
HG: Holzkreuz in der Langerthalde (Balle’s Kreuz (Dank- und Bittkreuz)
Errichtet: Im Jahre 1948 von Anton Paul Balle (geb. 04.10 1890, gest. 20.03.1974)
Eigentümer: Sein Sohn Anton Balle, (geb. 1932) Katzenbachstraße 15
Inschrift Vorderseite: 1948
Inschrift Rückseite: keine.
Restauriert wurde es im Jahre 2001
Das Holzkreuz steht im Wolfertstal unterhalb der Langerthalde, nahe der Langertquelle (links vom unteren Hochhaus).
Das Kreuz wurde 1948 von Anton Balle aus Dankbarkeit über die glückliche Heimkehr seines Sohnes Josef aus dem 2. Weltkrieg errichtet. Im selben Jahr im Oktober weihte Pfarrer Jans das Kreuz ein. Das Kreuz ist von einer Weißdornhecke umgeben.
Das Kreuz wurde auf städtischem Grund errichtet, ist aber im Eigentum der Familie Balle.
(Siehe auch Bericht Nr. 64 in BuG vom 05.05.1989).
HG: Holzkreuz beim Aussiedlerhof Fischer (Pflugwirt) (Dank und Bittkreuz)
Errichtet: Im Jahre 1967
Eigentümer: Familie Alfons Fischer
Kreuz, Wohngebäude und landwirtschaftliche Stallungen wurden gemeinsam von Pfarrer Forster eingeweiht.
Inschrift Vorderseite: 1967
Inschrift Rückseite: keine
Das Holzkreuz steht am Wegrand vor dem Aussiedlerhof von Alfons Fischer, (geb. 11.01.1928, gest. 30.06.1989) Sohn des Alt-Pflugwirts Adolf Fischer. 1967 erstellte Alt-Pflugwirt Fischer, (geb. 24.12.1894, gest. 31.03.1968) aus Dankbarkeit über die glückliche Heimkehr seines Sohnes Alfons aus dem 2. Weltkrieg in einem besonderen und persönlichen Anliegen dieses Holzkreuz. Zwei Thuyabäumchen stehen zu beiden Seiten des Kreuzes.
Im März 2004 wurde die Christusfigur von Sohn Thomas Fischer entfernt und zur Restaurierung zu Malermeister Willi Schönherr gebracht.
Am 25. März 2005 (Karfreitag) wurde der restaurierte Korpus wieder am Kreuz angebracht.
DB: Im Bericht von 1973 ist das ca. 300 - 350 Jahre alte Kreuz am Haus Heidenheimer Straße 12 (Herrgottshäfnerkreuz – Winter) nicht aufgenommen.
Ein ausführlicher Bericht wurde vom Heimatverein in seiner damals beginnenden heimatkundlichen Bericht-Serie „Oberkochen – Geschichte, Landschaft, Alltag“ im Amtsblatt „Bürger und Gemeinde“ v. 18.03.1988, Bericht 11 von DB veröffentlicht.
HG: Kruzifix am Hause von Eugen Winter (Herrgottshäfner), früher Fischer-Herrgottshäfner, Heidenheimer Straße 12 (Dank- und Bittkreuz)
Errichtet: Vor ca. 300 Jahren
Eigentümer: Eugen Winter sen. (1903 - 1986)
Danach sein Sohn Eugen Winter (geb. 08.07.1935, gest. 07.05.2009)
Und seit dem 22.02. dessen Sohn Helmut Winter (geb. 25.08.1964)
Das alte Kruzifix soll lt. Aussage von Herrn Hubert Winter schon vor ca. 300 Jahren an den früheren Gebäuden der Familien Fischer-Winter angebracht gewesen sein. Das frühere Anwesen beinhaltete Wohnhaus und landwirtschaftlich genutzte Räume in einem Gebäude.
Das landwirtschaftliche Anwesen des Eugen Winter sen. wurde versehentlich kurz vor Ende des 2. Weltkriegs am 11.04.1945 durch einen Bombenabwurf, der (vermutlich !) (DB) dem alten Rathaus galt, aus einem französischen Jagdflugzeug total zerstört. Ebenso wurde das Gebäude des Landwirts Josef Brunnhuber und das Anwesen des Paul Betzler (Metzgers Paul) zerstört. Bei diesem Angriff wurden 8 Menschen getötet (siehe Schlussausführung).
Die Außenwand, an der das große Kruzifix hing, blieb fast alleine stehen. Es war wie ein Wunder, dass durch die Bomben das Kruzifix kaum beschädigt wurde, und es hing nach dem Luftangriff immer noch an seinem Platz, an einem stehen gebliebenen Rest der Hausmauer zur Straße hin, über dem Eingang. Man könnte meinen, dass es Hinweis für die Überlebenden, den Mut in die Zukunft und den Glauben daran nicht zu verlieren, nicht zerstört wurde. So wurde das Kruzifix restauriert und am neuen Herrgottshäfnerhaus wieder angebracht.
Folgende 8 Personen, welche beim Bombenabwurf am 11.4.1945 zu Tode kamen, sind
Theresia Fischer, geborene Sachsenmaier, geb. 29.05.1881, Ehefrau des Hafnermeisters Josef Fischer
Maria Winter, geb. Fischer, geb. 01.04.1908, Ehefrau des Landwirts Eugen Winter, Herrgottshäfner
Maria Brunnhuber, geb. 18.06.1925, Tochter des Oberholzhauers und Landwirts Josef Brunnhuber
Mathilde Brunnhuber, geb. 17.12.1934, Tochter des Oberholzhauers und Landwirts Josef Brunnhuber
Josef Brunnhuber, geb. 23.04.1941, Sohn des gefallenen Zimmermanns Paul Brunnhuber
Paul Brunnhuber, geb. 10.08.1943, Sohn des gefallenen Zimmermanns Paul Brunnhuber
Bruno Winter, geb. 04.05.1942, Sohn des Fräsers Karl Winter
Maria Frey, geb. 1930
Alle diese 8 Kriegsopfer wurden auf dem Katholischen Friedhof in Oberkochen beerdigt.
Weitere Kreuze, die seit dem beigegebenen Bericht von BuG v. 14.09.1973 zusätzlich aufgestellt wurden und in der Darstellung von Helmut Gold beschrieben sind:
HG: Errichtet: Im Jahre 1990 – Eigentümer: Realgenossenschaft Oberkochen.
Inschrift: „Gott behüte unseren Wald“. Graviertes Schild
Rückseite: „Realgenossenschaft Oberkochen – 1990 – FB – HE“
Geweiht wurde das Kreuz am 29.07.1990 von Pfarrer Hugo Scheuermann.
Das Kreuz steht gegenüber der neuen Leitz’schen Jagdhütte im Waldabteil „Berghäule“, welche im Jahre 1991 in den Besitz der Realgenossenschaft überging. Gefertigt wurde das Kreuz von der Firma Bernhard Brunnhuber.
Initialen: FB – Franz Brunnhuber, HE Horst Eichentopf.
(DB: Dank an Martin Balle für die Beschaffung des Presseberichts vom 30. Juli 1990)
HG: Holzkreuz am Waldrand am Weg zum Volkmarsberg (Dank und Bittkreuz)
Errichtet: Im Jahre 1996
Eigentümer: Katholische Kirchengemeinde Oberkochen
Inschrift Vorderseite: Gedenkst Du Sein in deinem Leben – Behüt‘ er Dich auf allen Wegen
Inschrift Rückseite: keine
Glaubenssymbol am Wegrand
Große Freude über ein gelungenes Werk stand Pfarrer Hugo Scheuermann und seinem Mesner ins Gesicht geschrieben, als er am Volkmarsbergweg ein neues Wegkreuz segnete und einweihte. Viele Besucher begleiteten mit Gebeten und Liedern den feierlichen Akt. Pfarrer Scheuermann betonte den Stellenwert des Kreuzes an diesem Platz.
Gestiftet wurde es von der Familie Heinz* und Hannelore Himmel aus Oberkochen, die auch den Platz ausgesucht hatte. Der Geistliche dankte Bürgermeister Traub für seine Unterstützung. Mit Blick auf das Glaubenssymbol sagte Pfarrer Scheuermann: „Über unserer Stadt ist der Segen des Herrn“.
In der Nacht zum 1. Mai 1996 wurde der Korpus von hirnlosen Vandalen noch vor der kirchlichen Weihe vom Kreuze abgeschlagen. Die ganze Bevölkerung reagierte mit großer Empörung über diese aufs Tiefste zu verachtende Tat.
Das Kreuz wurde in Absprache mit den Spendern wieder hergestellt. Die Weihe erfolgte am 9. Juli 1996 abends um 19.00 Uhr durch Pfarrer Scheuermann.
*Heinz Himmel, geb. 01.10.1928 – gest. am 06.05.2011
HG: Errichtet zwischen 1950 und 1960 neben der „Lourdes-Grotte“ – das genaue Datum der Errichtung des Kreuzes ist leider nicht bekannt. (ca. 1955)
Eigentümer: Katholische Kirchengemeinde (Stiftung).
Inschrift Vorderseite: In IHM haben wir die Erlösung
Inschrift Rückseite: keine.
Das Holzkreuz bei der Maria-Schutz-Kapelle wurde Mitte der 50-er Jahre (?) (etwa 1955 ?) von Frau Getrud Schlosser in Verbindung mit einem Gelübde gestiftet.
Die Gründe des Gelübdes sollen im Sockel des Kreuzes bei der Maria-Schutz-Kapelle, in einer kleinen Kassette verwahrt, einbetoniert sein. Der Text des Gelübdes ist niemandem bekannt, da Frau Schlosser schwer erkrankt ist und keine Aussagen mehr darüber machen konnte. Sie nahm das Geheimnis des Gelübdes mit ins Grab.
Frau Schlosser war viele Jahre als Mesnerin in der Maria-Schutz-Kapelle und für viel anfallende Belange der Kirche zuständig (insgesamt 23 Jahre von 1950 bis 1973). Am 30. Januar 2006 verstarb Frau Getrud Schlosser im Alter von 95 Jahren.
Es folgt ein Nachruf der Kath. Kirchengemeinde auf Frau Schlosser von Pfarrer H. Scheuermann und Paul Trittler, 2. Vorsitzender:
Frau Gertrud Schlosser ist am 30. Januar im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Katholische Kirchengemeinde trauert um eine Wohltäterin der Maria-Schutz-Kapelle du schuldet ihr großen Dank. Frau Schlosser hat nach der Einweihung der Maria-Schutz-Kapelle im Jahr 1950 dort 23 Jahre lang den Mesnerdienst ausgeübt. Selbstverständlich hat sie die Kapelle auch mit Blumenschmuck gestaltet und die Blumen dazu meist gestiftet. Das Kreuz vor der Kapelle geht ebenfalls auf ihre Initiative zurück und ist ein Geschenk von ihr an die Kirchengemeinde.
Für all ihr langjähriges Engagement in unserer Pfarrgemeinde sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott. Das Blumengebinde am Grab soll dafür ein kleines Zeichen sein. Den Angehörigen gilt unsere herzliche Anteilnahme.
Pfarrer H. Scheuermann
Paul Trittler, 2. Vorsitzender KGR
(DB: Da Pfarrer Anton Hug in seiner Gesamtdarstellung der Kreuze im Amtsblatt vom 24.09.1973 dieses Kreuz nicht erwähnt, müsste der Grund hierfür geprüft werden, – auch, ob das Kreuz möglicherweise erst nach 1973 errichtet wurde.)
Das Kreuz wurde Ende des letzten oder zu Beginn dieses Jahrhunderts errichtet zur Erinnerung an einen Verkehrsunfall, bei dem bei einem Frontalzusammenstoß mindestens ein junger Mensch umkam. (Meiner Erinnerung nach waren es 3 junge Menschen). Das Kreuz befand sich, als es von mir fotografiert wurde, in einem total verwahrlosten Zustand; morsch geworden lag es zur Seite gefallen in einer Hagebuttenhecke. Der Name des Umgekommenen ist noch erkennbar: Bo(d)o Pedrovic. Um ein Foto machen zu können, wurde das Kreuz aufgerichtet.
Dieses Kreuz sehe ich stellvertretend als „Kleindenkmal“ für alle Verkehrstoten auf der B19 auf Oberkochener Gemarkung seit der Einweihung der Umgehungsstraße im Jahr 1950 – wieviele „zig“ mögen es sein? Ich plädiere für Pflege, – u.U. durch HB-Stiftung.
Nur wenige Wochen nach dem öffentlichen Vortrag über die Kreuze am 06.04.2012 (siehe „Aktuelles“) wurde ein neues Kreuz gesetzt.
Siehe auch unter „Denkmale außerhalb Etters“)
Kreuzwegstationen zur „Maria-Schutz-Kapelle“
HG: Die Reliefs der Kreuzwegstationen zur Kapelle wurden am Karfreitag dem 05.04.1985 ihrer Bestimmung übergeben. Zahlreiche Gläubige und Spender trugen dazu bei, den Kreuzweg wieder zu errichten.
Ursprünglich standen die Kreuzwegreliefs entlang des Wegs zur Wiesenkapelle, welche im Jahr 1950 abgerissen und im Weingarten als „Maria-Schutz-Kapelle“ neu errichtet wurde.
Die 14 Kreuzwegstationen des Kreuzwegs:
I. | Station: | Jesus wird zum Tode verurteilt |
II. | Station: | Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern |
III. | Station: | Jesus fällt zum ersten Male unter dem Kreuz |
IV. | Station: | Jesus begegnet seiner Mutter |
V. | Station: | Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen |
VI. | Station: | Veronika reicht Jesus das Schweißtuch |
VII. | Station: | Jesus fällt zum zweite Male unter dem Kreuz |
VIII. | Station: | Jesus begegnet den weinenden Frauen |
IX. | Station: | Jesus fällt zum dritten Male unter dem Kreuz |
X. | Station: | Jesus wird seiner Kleider beraubt |
XI. | Station: | Jesus wird an das Kreuz genagelt |
XII. | Station: | Jesus stirbt am Kreuz |
XIII. | Station: | Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt |
XIV. | Station: | Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt |
Auf der Rückseite der Stationen sind die einzelnen Spender aufgeführt: | ||
Station 1: | Familie Artur Rademacher | |
Station 2: | Familie Paul Schubert | |
Station 3: | Familie Josef Wendelberger | |
Station 4: | Herr Alfons Gold | |
Station 5: | Frau Rosina Kutscherauer | |
Station 6: | Frau Monika Brenner | |
Station 7: | Frau Maria Soutschek | |
Station 8: | Frau Rosa Timm | |
Station 9: | Familie Anton Trittler | |
Station 10: | Herr Paul Wingert | |
Station 11: | Familie Eugen Winter sen. | |
Station 12: | Familie Wilhelm Fischer | |
Station 13: | Frau Helene Bosch | |
Station 14: | Frau Margarethe Meroth |
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