Die Gruppe des Heimatvereins fuhr in den Virngrund, genauer gesagt nach Pfahlheim und Halheim.
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Führung durch die Pfahlheimer Bauernstube durch Frau Veile (rechts) |
Die Pfahlheimer Bauernstube gehört flächenmäßig zu den kleinsten Museen des Ostalbkreises, wer aber das bäuerliche Leben des 19. Jahrhunderts kennen lernen möchte, kann dies hier ausführlich tun.
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts baute der damalige Pfarrer Adis eine Sammlung mit Trachten, Mobiliar, Hausrat, Schmuck und religiöser Volkskunst auf, um den völligen Verlust des heimatlichen Kulturerbes zu verhindern. Lange Jahre in Kisten verpackt, wird die Sammlung seit 1984 in einem Raum des ehemaligen Schwesternhauses dem interessierten Publikum gezeigt. Ausgestellt werden ausschließlich Exponate, die aus Pfahlheim stammen, wobei die für den Ellwanger Raum typischen Bändelhauben der Frauentracht einen besonderen Schwerpunkt bilden. Frau Veile die uns durch die Räume führte, wusste fast zu jedem Exemplar ein Geschichtchen zu erzählen. Besonders angetan hatte es den Besuchern das Himmelbett mit seiner „Hohen Kante“ und dem darin liegenden knautzigen Bauernehepaar das so nett ausgestellt ist.
Die in einem gesonderten Raum ausgestellten Exponate „Bäuerliche Frömmigkeit“ legen Zeugnis vom Glauben auf dem Land ab. Glaubensinhalte waren dabei wichtiger als künstlerische Qualität und geringe finanzielle Mittel erlaubten oft nur kostensparende Ausführungen. Die einfache Gestaltung - oft fälschlich als Kitsch bezeichnet - ist jedoch als Zeitzeugnis besonders wertvoll und erhaltenswert.
Nun erwartete uns Frau Erhardt vom Verein der Limes Cicerones. Frau Erhard empfing uns als lebensechte Römerin bekleidet mit einer Tunika, Stola, und dem Umhang. Anhand von Karten erklärte sie uns die Bedeutung des römischen Bauwerks den man darüber hinaus bis heute in dessen Verlauf noch an Aussichtspunkten gut nachvollziehen kann.
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Frau Erhard von Limes-Cicerones erklärt der Gruppe das Halheimer Kastell (links) |
Es ging weiter zum Römerkastell nach Halheim. Hier war ein kleines „Numeruskastell“ d. h. hier waren ca. 100 bis 200 Soldaten stationiert. Anhand praktischer Beispiel für das Schreiben auf Wachstäfelchen und zur Körperreinigung Mittels Olivenöl und Schabeisen lies der Gruppe das römische Alltagsleben lebendig werden. Eine Kostprobe des römischen Mulsum-Weines war dann noch obligatorisch, bevor die sich die Gruppe zur Abendeinkehr in den Grünen Baum nach Pfahlheim aufmachte und ein überaus interessanter Nachmittag seinen Abschluss fand.