Ohne Kopf vor dem Himmeltor
Der Waldmensch E. B ., beinah achtzig Jahre alt,
legte sich, obwohl es grimmig kalt,
weil vor Weib und Bett ihm bang,
im Suff aufs Gleis vom Schienenstrang.
Im Traum erfährt er nun mit Schreck,
Eine Lok fahr‘ ihm den Kopf hinweg.
So steht er, nun als armer Tropf,
vor dem Himmelstore ohne Kopf.
Herr Petrus stand dort staunend da,
weil er des Träumers Kopf nicht sah.
Da, nach Statut im himmlischen Verein,
niemand ohne Kopf darf rein,
befahl er: Schnell zurück zur Erden,
Kopf zu suchen, Mensch zu werden!
Zornig über die gestörte Ruh‘,
schlägt Petrus die Himmelstüre zu.
Kopflos geht B. zurück durch den Regenbogengang,
und legt sich wieder auf den Schienenstrang.
Träumt weiter, bis oh Schreck,
der scharfe Pfiff einer Lok ihn weckt.
Steht schnell auf – und was er fühlt und sah:
Sein Kopf war wirklich wieder da.
Der Himmel gab den Kopf ihm wieder.
Zum Dank legt er sich beim Postamt nieder,
schläft dort bis zum frühen Morgen,
bis man ihn weckt, mit Kopf und Sorgen.
Jetzt kann man wieder Gott nur loben,
denn sein Kopf sitzt wirklich oben.
Zeigt himmelwärts und zum Beweis:
Seinen Kopf auf dem Personalausweis.
Und die Moral aus Traumgesicht:
Ohne Kopf gibt’s auch den Himmel nicht !