Oberkochen kurz vor Kriegsende

Das Dorf - 23 Jahre vor der Stadterhebung

Luftbild des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg, mit Erlaubnis vom 14.05.2001, AZ 2858.8.- LB/ 2493
US-Luftaufklärungsaufnahme von Oberkochen - 16 Tage vor dem Einmarsch der Alliierten in Oberkochen am 24. April 1945
(Klicken Sie ins Photo, um es stark zu vergrößern)
 
Dieses US-Photo wurde aufgenommen am 8. April 1945 zwischen 2 Luftangriffen auf Oberkochen (1. April – Tieffliegerangriff auf einen Häftlingstransport – 8 Tote, und 11. April 1945 - ebenfalls 8 Tote). Es wurde mit einer Spezialkamera auf ein Zelluloid-Negativ von 23 auf 23 cm Größe aus 20.000 Fuß (1 Fuß = ca. 30 cm) Höhe geschossen. Eine Kopie des in den USA befindlichen Original-Negativs befindet sich im Besitz des Landesvermessungsamts Abteilung Kriegsmittelbeseitigungsdienst, woher wir auch die freundliche Genehmigung zur Abbildung des Photos im Internet bekommen haben.
 
Das Photo zeigt, dass Oberkochen bereits 1945 stark industrialisiert war. Die Fabriken der Firmen Bäuerle, WIGO, Günther und Schramm, Gebrüder Leitz, Fritz Leitz (Rüstungsbetrieb), Oppold, Schmied, Wannenwetsch u.a. sowie das Röchling-Kaltwalzwerk sind hervorragend zu erkennen. Selbst die Gefangenen- und Zwangsarbeiter-Baracken können ausgemacht werden. Im Originalphoto sind mit der Lupe sogar einzelne Fußgänger auf der Straße zu erkennen.
Im Bahnhof steht ein Zug ohne Lokomotive. Einheimische können auf diesem Photo stundenlang spazieren gehen – und immer neues Altes entdecken – zum Beispiel die Spuren einer bereits abgezogenen Flakstellung.

 

Raum 7: Vom Dorf zur Stadt

Mit diesem faszinierenden Photo, das im Gang im 1. OG hängt, beginnt das Ende des Rundgangs durch den lokalgeschichtlichen Teil des Oberkochener Heimatmuseums.

Zur Zeit der Museums-Planung war die „Wiedervereinigung“ noch außerhalb einer vorstellbaren Wirklichkeit. Aus diesem Grund planten wir einen musealen Abstecher nach Jena.

Von diesem ist noch die „Schillerkirche“ von Wenigenjena (Vorort von Jena) übrig geblieben - ein Modell, das in der Versöhnungskirche zum Sammeln von Geld zur Restaurierung der Jenaer Vororts-Kirche diente. In dieser, später nach ihm benannten Kirche, wurde Schiller getraut. Auf diese Weise wurde die Schillerkirche bei Jena, nachdem die Firma Carl Zeiss von Jena zu uns hierher ins Schwabenland kam, eine symbolische zusätzliche Verbindung zwischen Jena und Oberkochen.
Wir verweisen auf das „Optische Museum“ der Firma Carl Zeiss.
 

Schillerkirche Jena, alte optische Geräte Carl Zeiss

 

Wir finden weiter in diesem Raum:
Ein historisches Mikroskop und Optische Geräte, wie sie in der Zeit hergestellt wurden, als Zeiss nach dem Zweiten Weltkrieg nach Oberkochen kam, sowie Geräte, wie sie heute von den alten heimischen Betrieben der Holzbearbeitungswerkzeugindustrie hergestellt werden.
 

moderne Holzbearbeitungswerkzeuge

 

Ferner den Plan zu dem 1944/45 in Bau befindlichen unterirdischen Fertigungsstollen des Rüstungsbetriebs Fritz Leitz, in dessen demontierten Betriebsgebäuden die Firma Carl Zeiss mit ihrer ersten Oberkochener Nachkriegsproduktion begann.
 

Fritz Leitz, unterirdischer Fertigungsstollen für Flugzeugteile

 

Und dann natürlich die „Rathausvitrine“ mit fast schon schmankerlhaften Erinnerungsstücken an das alte dörfliche Rathaus und zuletzt der Hinweis auf die Städtpartnerschaften mit Frankreich und Italien.
 

Altes Rathaus mit Büttelschelle, Schulpausenschelle, Ortswappen und Stadtwappen samt Photo vom Rathausabbruch

 


Partnerschaftsurkunde Oberkochen - Montebelluna/Veneto/Italien
      
Münze anlässlich der
Stadterhebung 1968

Partnerschaftsurkunde Oberkochen - Dives-surMer/Normandie/Frankreich

 

    
   Raum 5 + 6
    
     Bühne

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