Das heimatkundliche Interesse für Oberkochen ist, wenn man von
den Aufzeichnungen in der Beschreibung des OA Aalen von 1854 und dem Band
„Jagstkreis“ in der Reihe „Das Königreich Württemberg“ von 1906 absieht, erst ab
der Zwanziger/Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts festzustellen.
Damals galt das Interesse interessanterweise vorwiegend dem Naturschutz
(Schwäbischer Albverein).
Erste heimatkundliche Aufzeichnungen auch geschichtlicher Art stammen aus der Feder eines „Schulmeisters“, dem Hauptlehrer Alfons Mager, der viel für die „Blätter des Schwäbischen Albvereins“ geschrieben hat.
1953 stellte Steuerinspektor Franz Balle ein erstes schreibmaschinengeschriebenes Heimatbüchlein zusammen, das nur in wenigen Exemplaren existiert. 1978 wurde es von Josef Balle ergänzt und gegenwärtig wird es zum zweiten Mal gründlich überarbeitet und ergänzt von Helmut Gold. Teile dieses kleinen Heimatbuch-Vorläufers und andere heimatkundliche Beiträge wurden ab 1953 im Amtsblatt „Bürger und Gemeinde“ (BuG) auf Veranlassung von Bürgermeister Gustav Bosch veröffentlicht.
Dennoch ist bekannt, dass Oberkochen nach dem 2. Weltkrieg vorwiegend andere Sorgen hatte als die der Aufarbeitung heimatkundlichen Stoffs. Überdies war es um das Archiv der Gemeinde nicht besonders gut bestellt.
Erst die Entdeckung und Freilegung des „Römerkellers“ im Jahr 1971 unter der Leitung von StR Dietrich Bantel, Kunsterzieher am Gymnasium Oberkochen in Zusammenarbeit mit und unter der Oberleitung von Kreisarchivar Dr. Bernhard Hildebrand sen. vom Landratsamt und der freiwilligen Arbeit von Oberstufen-Schülern des Gymnasiums (1022 Arbeitsstunden) brachte die Wende.
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Sowohl die Stadt als auch der Gemeinderat, sowie die Bürger begannen sich durch die Berichterstattungen im Amtsblatt und in den Tageszeitungen für „Heimatkundliches“ und ihre eigene Geschichte zu interessieren, selbst wenn aus Anlass des Konservierungsbeschlusses von einem Gemeinderatsmitglied noch 1972 geäußert wurde „Man solle keine Geschichte machen, wo keine sei“.