42. Kleine Fahrt des Heimatvereins Oberkochen nach Burgberg bei Hürben
Am Samstag, den 06. Oktober 2007 besuchten 15 Teilnehmer die Grob- und Mahlmühle in Burgberg. Herr Junginger vom Mühlenverein verstand es, in seiner Führung die Geschichte der im Jahr 1344 erstmals urkundlich erwähnten Mühle, die stets sehr eng verbunden mit den Herren der darüberliegenden Burg war, lebendig zu veranschaulichen. Hierbei stellte er den Bezug zur Geschichte des Ortes Burgberg her, der durch die Ansiedlung von als »Vogelfrei« erklärter Menschen seinen Anfang nahm.
Die Mühle, dessen Wasserrad von der Hürbe angetrieben wird, hatte 4 Mahlgänge plus einen Gerbgang für Dinkel und war bis 1937 in Betrieb - später dann dem Verfall preisgegeben bis ins Jahr 1999. Interessant war auch ein nachgebauter Beutelkasten. Herr Junginger erklärte, dass hierbei die Bezeichnung Naseweiß seinen Ursprung nahm, indem der Müller nach dem Absacken des Mehls noch mit dem Besen aus den Ecken des Beutelkastens, letzte Mehlreste zusammengekehrt hat. Natürlich kam es dann vor, dass der Müller vom genauen nachschauen eine weiße Nase vom Mehl bekam.
Weiter ging es in die Müllerwohnung, die mit hauswirtschaftlichen Gerätschaften sehr schön eingerichtet ist. Nach der Kaffeepause im Mühlencafe ging die Fahrt weiter zu einem weiteren Programmpunkt. Ein Wasserkraftwerk an der Brenz in Hermaringen wurde besichtigt. Das Bauwerk mit Kanälen und Stauwehren hat eine beträchtliche Größe, allein der Höhensprung des Wassers beträgt ca. 6 Meter!
Bis vor wenigen Jahren war dies eine Versuchsanlage für Wasserturbinen von der Fa. Voith. Heute wird das Kraftwerk von einem Privatmann mit den zwei original Voith Kaplanturbinen zur Stromerzeugung weiterbetrieben. Die Technik mit zum Teil gusseisernen Armaturen ist ein hervorragendes Zeugnis aus der Zeit der Industrialisierung. Zum Abschluss des Nachmittags ging's anschließend ins Rössle nach Sontheim zur Abendeinkehr. Der Dank der Gruppe galt Otto Schaupp für den Vorschlag und der Vorbereitung der Fahrt.